Essen (dapd). Rund zwei Jahre nach seiner Rettung aus der Insolvenz hat der Warenhauskonzern Karstadt einen deutlichen Stellenabbau angekündigt. Bis Ende 2014 wolle das Unternehmen 2.000 von derzeit fast 25.000 Arbeitsplätzen streichen, teilte Karstadt am Montagabend mit. „Das ist schmerzhaft“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andrew Jennings, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagausgabe). Doch der 2010 vom Milliardär Nicolas Berggruen aus der Insolvenz übernommene Kaufhauskonzern leide nicht nur unter ineffizienten Altersstrukturen, sondern auch unter der Eurokrise. „Um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und uns auf künftiges Wachstum konzentrieren zu können, müssen wir jetzt auch an die alten Strukturen heran“, begründete Jennings den Stellenabbau. Dieser solle so sozialverträglich wie möglich erfolgen. „Wir fokussieren uns auf Frühpensionierungen, Nichtverlängerung von befristeten Verträgen und freiwillige Austritte“, erklärte er. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Pläne scharf. „Das ist das falsche Signal an Kunden und Beschäftigte“, sagte Bundesvorstandssprecher Christoph Schmitz der „Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung“. Das Problem von Karstadt seien nicht die Personalkosten, sondern fehlende Investitionen in die Modernisierung der Filialen und die Sortimentsgestaltung. Jennings kündigte zudem die Rückkehr zum Flächentarifvertrag nach dem Auslaufen des Sanierungstarifvertrags zum 1. September an. Dadurch erhielten die Beschäftigten höhere Gehälter und erstmals seit sechs Jahren wieder Sonderzuwendungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. „Wir sind uns der Opfer bewusst, die unsere Mitarbeiter gebracht haben“, sagte der Karstadt-Chef. Pläne zur Schließung nicht rentabler Warenhäuser gebe es derzeit nicht, erklärte er. „Alle Häuser liefern gegenwärtig einen positiven Ergebnisbeitrag“, sagte Jennings der „FAZ“. Zu Zahlen äußere sich Karstadt aber nicht. „Was ich sagen kann ist, dass wir gute Fortschritte machen. Wir sind auf dem richtigen Weg“, erklärte er. Karstadt werde weiter in die Modernisierung investieren und bis 2015 insgesamt rund 60 von 83 Häusern neu aufstellen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Warenhauskonzern Karstadt will 2.000 Stellen streichen
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Peer-Michael Preß
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