Bielefeld. Urlauber werden immer anspruchsvoller. Hohe Qualitätsstandards sind darum unverzichtbar, wenn man auf dem hart umkämpften Reisemarkt erfolgreich sein will. Wie man die Qualität der Urlaubsangebote im Teutoburger Wald verbessern und erfolgreiche neue Angebote für gesunden und aktiven Urlaub entwickeln kann, beleuchtete der 7. Teutoburger Wald Tourismustag der OstWestfalenLippe GmbH. Rund 140 Fachleute aus ganz OstWestfalenLippe waren dazu ins Marta Herford gekommen.
Das Ziel ist definiert: Die Urlaubsregion Teutoburger Wald will sich als erste Adresse für Gesundheits- und Aktivurlaub profilieren. Doch wie erreicht man das? Wir müssen geschlossener auftreten, unser Profil schärfen und die Qualität verbessern, fordert Friedel Heuwinkel, Landrat des Kreises Lippe und Vorsitzender des Fachbeirats Tourismus der OstWestfalenLippe GmbH.
Zwar verbuchte der Teutoburger Wald im 1. Quartal 2012 ein Übernachtungs-Plus von 4,9 Prozent, doch andere Tourismusregionen wachsen teilweise schneller. Immerhin ist der Teuto nach wie vor Reiseziel Nummer eins in Nordrhein-Westfalen – und das soll auch so bleiben. Ein großes Thema des Tourismustags war darum, wie neue Angebote für selbstfinanzierten Gesundheitsurlaub aussehen können. So arbeitet das Team des Teutoburger Wald Tourismus im NRW-Projekt Präventionswerkstatt daran mit, innovative Urlaubsmodelle speziell für die Vorbeugung zu entwickeln – gestützt auf die Gesundheitskompetenz im Heilgarten Deutschlands.
Wie Gesundheitskompetenz in Urlaubsatmosphäre aussehen kann berichtete Joachim Hunger, Direktor des Regena Gesundheits-Resort & Spa im fränkischen Bad Brückenau. Zu seinem Erfolgsrezept gehören authentische und glaubwürdige Angebote, Verzicht auf Show-Effekte, Kompetenz, ganzheitliche Betrachtung und individuelles Eingehen auf jeden Gast. Gesundheit, so Hunger, werde im Regena als der wirklich wahre Reichtum definiert, den es zu erhalten und zu verbessern gelte. Ergebnis dieses Ansatzes: Platz eins auf der Beliebtheitsskala in Bayern, stolze 73 Prozent Auslastung.
Perspektiven für den zweiten großen Schwerpunkt der Urlaubsregion Teutoburger Wald, den Aktivurlaub, zeigte Charlotte Josefus vom Wanderspezialisten Wikinger Reisen (Hagen) auf. Hohe Qualität, leichtere Touren für wenig geübte Wanderer und individuelle Angebote steigern die Erfolgschancen, dazu Eingehen auf die Trendthemen Bio, Gesundheit und Authentizität, so Charlotte Josefus.
Für die Tourismusakteure der Region wirft ein Großereignis des nächsten Jahres bereits seine Schatten voraus: 2013 ist Herford Gastgeber der Internationalen Hansetage. Dazu werden mehr als 2.500 Delegierte aus 16 Ländern erwartet. Vom hohen Maß an touristischem und wirtschaftlichem Potenzial der Veranstaltung kann die gesamte Region OWL profitieren, betont Frank Hölscher, Geschäftsführer der Pro Herford GmbH, der mit seinem Team in Kooperation mit der Stadt Herford die Hansetage konzipiert, umsetzt und begleitet. Die Nachfrage von Übernachtungsangeboten in und um Herford sowie die steigende Imagebildung der Region sollen die Kooperationen und den Erfahrungsaustausch fördern und neue Netzwerke schaffen.
Wie man Internet und Social Media aktiv nutzen kann, um seine Urlaubsangebote zu vermarkten, das zeigte Oliver Knagge, Projektmanager bei BestSearch Media in Potsdam. In seinen Augen besonders wichtig sind Empfehlungen und Bewertungen. Die Schlussfolgerung ist einleuchtend: Machen Sie den Gast zum Botschafter.
Der Teutoburger Wald Tourismustag findet einmal im Jahr statt und ist die Kommunikationsplattform der Tourismusakteure in der Region. Unter den Gästen im Marta Herford waren Landrat Christian Manz, Bürgermeister Bruno Wollbrink, Walter Jakobs, Referatsleiter Tourismus im NRW-Wirtschaftsministerium, und Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW e. V.