Melle. Aus Steinfurnier kann man Wandverkleidungen fertigen, aber auch Taschen, Kissen oder Stuhloberflächen. Diese Erzeugnisse hat das Unternehmen Richter Furniertechnik im Angebot, nachdem es in den vergangenen Jahren die Produktpalette komplett umgestellt hat. Nun besuchten Landrat Dr. Michael Lübbersmann und WIGOS-Geschäftsführer Siegfried Averhage den innovativen Melleraner Betrieb.
Der Kontakt zwischen dem Unternehmen und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land, kurz WIGOS, hatte sich auf der Hannover Messe ergeben. Nun empfing Geschäftsführer Eberhard Richter die Besuchergruppe, zu der auch der Erste Stadtrat Andreas Dreier und Marco Schiller von der Wirtschaftsförderung Melle gehörten. Auffällig für das Unternehmen mit seinen derzeit 40 Mitarbeitern: Noch 2007 hatte es als Zulieferer der Möbelindustrie 50 Millionen Meter an Holzfurnierkanten produziert – und diese Sparte drei Jahre später komplett eingestellt. Damit hatte Eberhard Richter konsequent auf einen Nachfrageeinbruch reagiert und zugleich dem 1984 gegründeten Unternehmen einen neuen Dreh gegeben. Bereits seit 2003 gibt es die Akustiksparte. Diese umfasst Produkte, durch die ein Raum eine ansprechende Akustik erhält. Hinzu kam einige Zeit später der Bereich Steinfurnier. Hinter diesem Begriff verbergen sich Steinoberflächen wie zum Beispiel Nanostone, die auf eine Trägerschicht aufgebracht werden. „Es ist faszinierend, was wir für Produkte in der Region haben“, sagte Lübbersmann bei dem Besuch.
Das Rohprodukt erhält Richter Furniertechnik aus einem Steinbruch aus Indien, wo der Geschäftsführer mit Richter India ein eigenes Unternehmen gegründet hat. „Indien gewinnt als Kooperationspartner und Absatzmarkt zunehmend an Bedeutung“, war auch Averhage überzeugt. Die Veredelung erfolgt dann in Melle. Eberhard Richter schaut bei der Verfahrenstechnik gezielt auf andere Branchen, wie zum Beispiel die Automobilindustrie, und übertragt dann – wo es möglich ist – die Technik auf den eigenen Bereich. Sein Leitsatz: „Bei dem was wir machen wollen wir zu den Besten gehören.“