Essen (dapd-nrw). Der designierte RWE-Vorstandsvorsitzende Peter Terium hat einen harten Sparkurs in dem Energiekonzern angekündigt. „Durch den Kernenergieausstieg kommt weniger Geld in die Kasse, außerdem belasten uns ungünstige Gasverträge und die Brennelementesteuer“, sagte Terium den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe. Terium sagte, Solarkraftwerke gefährdeten die Wirtschaftlichkeit von Pumpspeicherkraftwerken. Dort werde Wasser nachts nach oben gepumpt, wenn die Strompreise niedrig seien.
Tagsüber werde es zur Stromgewinnung eingesetzt, weil dann Nachfrage und Strompreise höher seien. „Diese sogenannten Spitzenlastpreise gibt es praktisch nicht mehr, seitdem die Sonnenenergie vor allem in der Mittagszeit in großen Mengen eingespeist wird“, erläuterte er. Terium sagte, auch die Aufstellung von RWE in Deutschland stehe auf dem Prüfstand. „Wenn wir bestimmte Abteilungen bündeln, muss das nicht immer in Deutschland sein“, sagte er. „Andere große Konzerne haben Bereiche wie die Lohnbuchhaltung und Rechnungswesen längst nach Osteuropa verlagert.“ Auf Zahlen wollte sich Terium nicht festlegen. „Mehr Effizienz kann auch bedeuten, dass wir mit der gleichen Zahl Mitarbeitern mehr leisten“, sagte er. „Aber weniger und modernere Kraftwerke bedeuten auch weniger Personal.“ Auch betriebsbedingte Kündigungen schloss er nicht aus. „Wir sprechen mit dem Betriebsrat, dem Aufsichtsrat und den Gewerkschaften“, sagte er. „Auf Dauer werden wir aber mit weniger Mitarbeitern auskommen müssen.“