München/Berlin (dapd). Die Spareinlagen der Deutschen sind nach Einschätzung des Direktoriumsmitglieds der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, sicher. Auch Sorgen vor einer Geldentwertung wies er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Magazins „Focus“ zurück. „Der Sparer in Deutschland muss sich keine Sorgen über die Sicherheit seines Geldes machen“, sagte Asmussen. Auch eine stärkere gegenseitige Haftung der europäischen Kreditinstitute in einer geplanten Bankenunion erhöhe nicht das Risiko für die Anleger. Vielmehr werde zusätzliche Stabilität gewonnen. Asmussen wies zudem darauf hin, dass die Inflationsrate seit der Euro-Einführung niedriger ausgefallen sei als zu D-Mark-Zeiten. Dem Sparer könne er daher sagen: „Ihr Geld ist sicher vor Inflation.“ Mit Blick auf die Krise in einzelnen Mitgliedstaaten vermisst der frühere Staatssekretär im Bundesfinanzministerium eine „demokratisch legitimierte politische Union“. Asmussen plädierte für „eine stärkere parlamentarische Kontrolle“ durch das Europaparlament und regte dazu eine Volksbefragung in Deutschland an. „Uns ist im Verlauf der Krise eine Zukunftsvision für Europa verloren gegangen“, sagte er. „Wir müssen die Frage beantworten, wo wir in zehn Jahren in Europa stehen wollen.“ Darüber habe es nie eine offene Debatte gegeben, auch bei Einführung des Euro nicht. „Wir haben gesagt, es gibt neue Scheine und neue Münzen und sonst ändert sich nicht viel.“ Nach einer Emnid-Umfrage für „Bild am Sonntag“ unmittelbar vor der griechischen Parlamentswahl lehnen rund drei Viertel der Deutschen die Forderungen der griechischen Parteien nach einer Nachverhandlung der Sparmaßnahmen ab. Nur 17 Prozent sind für eine Lockerung der Sparauflagen für Griechenland. Zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) sind der Meinung, dass Griechenland aus dem Euro ausscheiden soll, wenn es die Sparauflagen nicht erfüllt. 26 Prozent wollen, dass Griechenland den Euro auch dann behält, wenn sich das Land nicht an die Sparvorgaben hält. Emnid befragte am Donnerstag 503 Personen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone offenbar selbst dann verhindern, wenn die Reformgegner die Neuwahl in dem Land gewinnen. Nach Informationen der „Welt am Sonntag“ werden im Kanzleramt die politischen und ökonomischen Risiken als zu groß eingeschätzt. Vor allem werde befürchtet, dass ein Austritt Griechenlands Länder wie Spanien noch tiefer in die Krise reißen würde. Dennoch wolle die Kanzlerin dem Vernehmen nach die weitere Überweisung von Rettungsfonds-Krediten stoppen, sollte die neue griechische Regierung die Reform- und Sparversprechen brechen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Asmussen beruhigt deutsche Sparer
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Peer-Michael Preß
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