Blankenfelde-Mahlow (dapd). Auf die ab 1. August zusätzlich mit Lkw-Maut belegten Bundesstraßen wird nicht mit besonderen Verkehrsschildern hingewiesen. Das erklärte die Sprecherin des Mautbetreibers Toll Collect, Claudia Steen, am Donnerstag im brandenburgischen Blankenfelde-Mahlow. Insgesamt betrifft die Ausweitung des mautpflichtigen Fernstraßennetzes gut 1.100 Kilometer in ganz Deutschland. Wie schon bislang wird die Gebühr über einen kleinen Bordcomputer in den Lastwagen abgebucht. Dieser zählt automatisch die gefahrenen Kilometer und berechnet – je nach Schadstoffklasse und Achsenzahl – den Preis, wie Toll Collect-Sprecherin Claudia Steen erklärte. Mit durchschnittlich 17 Cent pro Kilometer sind die Gebühren dieselben wie schon seit 2005 auf den Autobahnen. Im Gegensatz zu den Autobahnen wird es an den ausschließlich vierspurigen Bundesstraßen keine Mautbrücken zur Kontrolle geben. Stattdessen setzt das Bundesamt für Güterverkehr, das für die Kontrolle der Lkw zuständig ist, speziell ausgerüstete Kleintransporter auf den Straßen ein. Per Funk können diese stichprobenartig im Vorbeifahren überprüfen, ob der Fahrer gezahlt hat oder nicht. Auch auf den Autobahnen werden die 278 Kontrollfahrzeuge schon eingesetzt, wie der Referatsleiter für Straßenkontrollen beim Bundesamt, Harald Schmidt, sagte. Das System habe sich bewährt, sagte Toll Collect-Sprecherin Steen. Die Mautprellerquote liege seit zwei Jahren konstant unter einem Prozent. Dass die Lastwagenfahrer ab 1. August vermehrt auf kleinere mautfreie Straßen ausweichen, glaubt Schmidt nicht. „Dieselbe Diskussion hatten wir bei der Einführung der Autobahn-Maut auch. Es hat sich aber gezeigt, dass es kaum Ausweichverkehr gibt.“ Die kleineren Straßen bedeuteten wegen zahlreicher Ampeln mehr Spritverbrauch und größeren Zeitaufwand. „Das rechnet sich für Lkw-Unternehmer nicht“, fügte Schmidt hinzu. Den Bordcomputer selbst zahlt Toll Collect, den etwa 300 Euro teuren Einbau müssen die Lkw-Halter selbst übernehmen. Dennoch sind 700.000 Lkw auf den deutschen Autobahnen – also rund 90 Prozent – damit ausgestattet, wie Sprecherin Steen sagte. Nur zehn Prozent zahlen die Maut an einem der Terminals an den Autobahnen. Und das, obwohl 51 Prozent der Lastwagen aus dem Ausland kommen. Auf insgesamt 84 Bundesstraßen oder Teilabschnitten davon wird die neue Maut ab 1. August erhoben. Betroffen sind alle vierspurigen Bundesstraßen, die einen Autobahnanschluss haben und in der Hoheit des Bundes liegen. In Brandenburg sind das Teile der B 5, der B 101 sowie zwei Teilstrecken der B 96; insgesamt zwischen 50 und 60 Kilometern. Die Aufstellung von Verkehrsschildern, die auf die Bundesstraßen-Maut hinweisen, sei nicht geplant, sagte Steen. Die Neuerung werde lediglich im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. „Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, warnte sie. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
In rund sieben Wochen zahlen Lkw-Fahrer auch auf Bundesstraßen Maut
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Peer-Michael Preß
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