Potsdam (dapd-lbg). Regierung und Opposition in Brandenburg streiten weiterhin über die Höhe des Wertes der Potsdamer Krampnitz-Kasernen. Hintergrund sind zwei unterschiedliche Gutachten, von denen eines vor und eines nach dem Verkauf durch die einst landeseigene Brandenburgischen Boden Gesellschaft (BBG) erstellt wurde. Bevor es 2007 den Besitzer wechselte, wurde das Grundstück auf 3,9 Millionen Euro geschätzt, kurz danach auf 25 Millionen Euro. Am Dienstag sagte der zweite Gutachter vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags aus. Er sei bei der Bewertung unter anderem davon ausgegangen, dass das Gelände kurzfristig bebaut werden könne, sagte der Gutachter Olaf Guminski. Dies sei eine Vorgabe des Auftraggebers gewesen. Andernfalls wäre er auf einen wesentlich niedrigeren Preis gekommen. Ob 3,9 Millionen Euro angemessen waren, wollte er nicht bewerten. Der Untersuchungsausschuss soll beleuchten, ob dem Land beim Verkauf der Krampnitz-Kasernen durch die einst landeseigene Brandenburgischen Boden Gesellschaft (BBG) ein Schaden entstanden ist. 2007 wurde das 112 Hektar große Gelände für rund vier Millionen Euro an ein Firmengeflecht um den Hannoveraner Anwalt Ingolf Böx verkauft. Der Verkauf fand auf Basis des 3,9-Millionen-Euro-Gutachtens statt, das von einer weniger lukrativen Nutzung als Sport- und Freizeitpark ausgegangen war. Kurze Zeit später kam Guminski auf 25 Millionen Euro – weil er bei der Bewertung von Wohnbebauung ausging. SPD-Obmann Mike Bischof bewertete dies als „reines Gefälligkeitsgutachten“. „Damit sollten die Banken gelockt werden“, sagte er am Rande der Sitzung. Der tatsächliche Wert habe deutlich unter 25 Millionen Euro gelegen. Dem Land sei kein Schaden entstanden. „Keiner hat einen Cent mehr geboten. Und bis heute ist das Grundstück nicht bezahlt“, betonte Bischof. Die Opposition geht hingegen mittlerweile davon aus, dass hinter dem Deal um die Krampnitz-Kasernen ein zwielichtiger Trick steckte. Böx habe das Gelände nie selbst bebauen, sondern gleich an den dänischen Investor Thylander weiterverkaufen wollen, sagte CDU-Omann Dierk Homeyer. Dies hätten beide schon lange vor dem Kauf verabredet, um Profit aus der Angelegenheit zu schlagen. dapd (Politik/Politik)
Weiter Streit über Wert der Krampnitz-Kasernen
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Peer-Michael Preß
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