Berlin (dapd). Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wird im laufenden Jahr weniger neue Schulden machen müssen als bisher angenommen. Im Nachtragshaushalt, den der Bundestag in dieser Woche verabschiedet, werde nur noch ein Defizit von rund 31 Milliarden Euro veranschlagt, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“ aus Koalitionskreisen. Im Entwurf, den Schäuble im März präsentiert hatte, waren noch 34,8 Milliarden Euro vorgesehen.
Die geringere Neuverschuldung sei aufgrund höherer Steuereinnahmen möglich, hieß es. In der vergangenen Woche hatten Experten der Regierung vorgeworfen, nicht ausreichend zu sparen. Der Haushaltsausschuss wird Dienstag die konkrete Summe für das geplante Defizit 2012 festlegen, bevor der Bundestag am Donnerstag beschließt. Der Nachtragshaushalt war nötig geworden, weil Deutschland im laufenden Jahr noch 8,7 Milliarden Euro in den dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM einzahlen muss.