Berlin (dapd). Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft fordert Amnesty International den Spitzensport zu einer klaren politischen Haltung auf. Berlin (dapd). Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft fordert Amnesty International den Spitzensport zu einer klaren politischen Haltung auf. Der Sport müsse deutlich Stellung beziehen, wenn Menschenrechte in einem Land verletzt würden, sagte Amnesty-Generalsekretär Wolfgang Grenz der Nachrichtenagentur dapd mit Blick auf die Ukraine. Er fügte hinzu: „Der Sport kann sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung heute nicht mehr entziehen.“ Ausdrücklich betonte Grenz, es gehe nicht um einen Boykott der Meisterschaft. Diejenigen europäischen Politiker, die einen Besuch von Spielen in der Ukraine ablehnten, müssten auch sagen, was sie stattdessen machen wollten. So stehe es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) frei, in die Ukraine zu reisen. Wichtig sei aber, dass sie eine solche Reise dann auch nutze, „um dort die Regierungsmitglieder anzusprechen und sie aufzufordern, Maßnahmen zur Verbesserung der Menschenrechte einzuleiten“. Wer ins Stadion gehe, müsse ernsthafte Gespräche mit der Regierung führen, aber auch den Kontakt zu Menschenrechtsgruppen suchen, hob Grenz hervor. Amnesty kritisiert insbesondere Folter und Misshandlungen durch die Polizei sowie die Tatsache, dass Kritik an der Regierung mit Verfolgungsmaßnahmen geahndet werde. Deshalb sei es zu kurz gegriffen, den Fokus der Kritik allein auf die Situation der früheren Ministerpräsidentin Julia Timoschenko zu legen. dapd (Politik/Politik)
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