Passau (dapd). Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will mit zinsgünstigen Krediten für Kommunen und Personalkostenzuschüssen für Tagesmütter den Ausbau des Betreuungsangebots für Kleinkinder beschleunigen. Viele Gemeinden und Träger hätten „Probleme, die für Ausbau und Betrieb einer bedarfsgerechten örtlichen Kinderbetreuung notwendigen Ausgaben zu stemmen“, heißt es in einem Zehn-Punkte-Programm, das Schröder am (heutigen) Mittwoch in Berlin vorstellen will und das der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwochausgabe) vorlag.
Vorgesehen sind Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) von 350 Millionen Euro für Kommunen und Träger, die der Bund durch einen Zinszuschuss unterstützt. So würden finanzielle Hürden beim Ausbau vor Ort beseitigt. Außerdem ist ein neues Bundesprogramm mit Personalkostenzuschüssen für Tagesmütter und Tagesväter vorgesehen.
Dafür würden in einem ersten Schritt ab August 2012 bis Ende 2014 Fördermittel in Höhe von zehn Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) und dem Etat des Bundesfamilienministeriums zur Verfügung gestellt.
Schröder plant zudem, bürokratische Standards für die Kinderbetreuung vorübergehend abzusenken. „Ausbau? und Betreuungshindernisse sollen so kurzfristig überwunden werden, ohne dass die Qualität der Betreuung eingeschränkt wird“, heißt es im Papier der CDU-Politikerin.
Auch die betriebliche Kinderbetreuung soll weiter ausgeweitet werden. Bisher nicht genutzte Bundesmittel, die seit dem Krippengipfel 2007 für den Kita-Ausbau bereitstehen, werden nach dem Willen Schröders zwischen den Ländern umverteilt. Schröder will zudem mit einem „Qualitätsgesetz“ bundesweit gültige Standards für die Kinderbetreuung setzen und die Vergabe von Fördermitteln an deren Einhaltung koppeln.