Augsburg (dapd). Bildungsministerin Annette Schavan muss sich gegen neue Plagiatsvorwürfe bei ihrer Doktorarbeit verteidigen. Der Gründer der Internetseite „Vroni-Plag“, Martin Heidingsfelder, wirft der CDU-Politikerin vor, an deutlich mehr Stellen abgeschrieben zu haben als bislang bekannt. „Auf über 33 Prozent der Seiten finden sich Plagiate bei Frau Schavan“, sagte der Erlanger Plagiatsexperte der Zeitung „Augsburger Allgemeine“ nach einer Überprüfung der 32 Jahre alten Doktorarbeit.
Heidingsfelder gilt als bekanntester deutscher Plagiatsjäger und wirkte bereits bei der Aufdeckung ähnlicher Vorwürfe gegen mehrere Spitzenpolitiker mit. Er wirft Schavan vor, sie habe nicht nur auf 65 Seiten von anderen Autoren abgeschrieben und nicht korrekt zitiert, sondern unerlaubterweise auch eigene, bereits veröffentlichte Texte übernommen, ohne dies kenntlich zu machen. Heidingsfelder kritisiert dies als „Eigenplagiate auf 55 Seiten der Dissertation“. Insgesamt seien damit auf 110 Seiten der Arbeit Plagiate enthalten.