Hamburg/Berlin (dapd). Piratenparteichef Bernd Schlömer steht nach einem Bericht des „Spiegel“ wegen seiner Doppelrolle als Politiker und Regierungsdirektor im Bundesverteidigungsministerium unter Druck. Dazu habe es bereits ein Gespräch zwischen Schlömer und Minister Thomas de Maizière gegeben, berichtete das Magazin am Freitag vorab. Dabei hätten sie über die zeitliche Doppelbelastung gesprochen.
Parteisprecher Aleks Lessmann bestätigte der Nachrichtenagentur dapd, Schlömer habe sich vor und nach seiner Wahl zum Parteichef mit seinem Arbeitgeber zusammengesetzt. Allerdings bekräftigte Lessmann, sein Parteifreund vernachlässige seinen Beruf nicht wegen der Parteiarbeit. Der Sprecher bezifferte Schlömers Gesamtarbeitszeit auf rund hundert Stunden pro Woche.
Spekulationen über beamtenrechtliche Probleme bezeichnete Lessmann als „Sturm im Wasserglas“. Hingegen könne Schlömer vor größeren Problemen stehen, sollten die Piraten politische Positionen vertreten, die nicht mit denen des Bundesverteidigungsministeriums in Einklang stehen. Dann müsse sich Schlömer entscheiden, zu wem er loyal sein wolle, sagte Lessmann.