Nürnberg (dapd). Die Stimmung der Verbraucher hat im April erneut unter den hohen Diesel- und Benzinpreisen gelitten. Dies habe sich auch auf die Kauflaune ausgewirkt, weil die Menschen einen immer größeren Teil ihres Einkommens für Energie ausgeben müssten, berichtet der Nürnberger Marktforscher GfK in seiner am Freitag veröffentlichten Konsumklimastudie. Für Mai rechnen die Marktforscher mit einem erneuten Rückgang des Konsumklimaindex auf 5,6 Punkte. Den Wert für April korrigierten sie von 5,9 auf 5,8 Zähler.
Trotz dieses Rückgangs bleibt der Privatverbrauch nach Einschätzung der GfK eine wichtige Stütze der gesamtwirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr. Ein Einbruch sei nicht zu befürchten, schreibt Studienautor Rolf Bürkl.
Unter den hohen Preisen an den Zapfsäulen litt im April vor allem die Einkommenserwartung. Die Verbraucher haben laut Bürkl zunehmend Angst vor einer Inflation und stellen fest, dass sie immer mehr von ihrem verfügbaren Einkommens fürs Tanken ausgeben müssten – Geld, das für andere Anschaffungen fehlt. Der Index der Einkommenserwartung büßte daher im Vergleich zum Vormonat 1,3 auf 33 Punkte ein. Er liegt aber noch immer auf Vorjahresniveau.
Die Verbraucher bereiten derzeit auch weniger größere Anschaffungen vor – obwohl sich der Arbeitsmarkt weiter robust zeigt und somit für Planungssicherheit sorgt. Der Index der Anschaffungsneigung verlor 11 auf 27,6 Punkte. Das sind 6,6 Zähler weniger als im Vorjahr. Einen Teil des Rückgangs führt Bürkl auch auf die momentane Beruhigung auf den Finanzmärkten zurück, die zu einem Anstieg der Sparneigung im April führte.
Keine Angst vor einer Rezession
Etwas optimistischer als im Vormonat schätzten die für die Studie befragten Bürger im April die wirtschaftliche Entwicklung ein. Sie gehen offensichtlich inzwischen davon aus, dass Deutschland von einer Rezession verschont bleibt und sehen die Konjunktur wieder auf Erfolgskurs. Entsprechend verbesserte sich der Index der Konjunkturerwartung verglichen mit dem Vormonat um 1,3 auf 8,5 Punkte. Vor einem Jahr lag er allerdings noch bei 47,3 Zählern.
Für die aktuelle Konsumklimastudie befragte die GfK rund 2.000 Verbraucher. Die Ergebnisse der nächsten Befragung werden am 25. Mai veröffentlicht.