Geschäftsleiter André Pohl stellt den Umweltdienstleister Hellmann Process Management aus Osnabrück im Interview mit der Wirtschaft Regional vor.
Herr Pohl, das weltweit tätige Logistikunternehmen Hellmann ist ein Begriff in der Branche. Sie sind Geschäftsleiter des Schwesterunternehmens Hellmann Process Management (HPM) mit mehr als 2.500 Kunden. Womit beschäftigt sich HPM?
Getreu unserem Slogan „Wir schließen Kreisläufe, damit Ihr Geschäft gewinnt“ beschäftigen wir uns seit über 20 Jahren mit dem Recycling und der Aufbereitung von Elektro- und Elektronikschrott. Das ist unsere Kernkompetenz. Es geht zum einen um die fachgerechte Entsorgung von Haushaltsgeräten, die wir als Bürger nutzen. Auf der anderen Seite gilt unser Engagement dem Elektro- und Elektronikschrott, der gewerblich genutzt wurde. Als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb (Efb) bieten wir neben fachgerechten Recyclinglösungen auch umfassendes Umweltconsulting an. Unsere Spezialisten beraten und entwickeln hier Lösungen zum Thema Produktverantwortung. So z.B. zum Batteriegesetz (BattG), der Verpackungsverordnung (VerpackV) und natürlich dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG).
Abschließend möchte ich unsere Tätigkeit noch einmal so zusammenfassen: Wir widmen uns dem Thema Ressourcenschonung und dem steigenden Bedarf an Rohstoffen. Hier sehen wir mit der Rückgewinnung von sekundären Rohstoffen als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb eine Zukunftssicherung für Deutschland.
Für welche Branchen sind Sie hauptsächlich tätig?
Unser Fokus liegt nach wie vor auf der Elektro- und Elektronikbranche. Wir arbeiten aber auch branchenübergreifend. Vor allem mit unserer Dienstleistung der zertifizierten Datenlöschung zählen Banken, Versicherungen und Behörden zu unseren Kunden. Jedes Unternehmen ist individuell und doch haben alle eines gemeinsam. Überall fallen Abfälle an, die verwertbar sind oder sicher entsorgt werden müssen.
Eines Ihrer Dienstleistungsschwerpunkte ist das Stoffstrommanagement. Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Das kann man ganz einfach auf den Punkt bringen. Unsere Umweltmanager analysieren die Abfallströme in den Unternehmen, um Optimierungspotentiale aufzudecken. Dabei ist es häufig so, dass wir Abfälle reduzieren können, indem wir Produktionsprozesse begleiten und Automatismen installieren. Für Unternehmer geht es letztendlich darum, Kosten zu sparen und Erlöse zu optimieren. Wir haben in vergangenen Projekten Einsparungspotenziale von 35 bis 50 Prozent aufgedeckt und umgesetzt. Bei neuen Projekten konnten wir bei dem Thema CO²-Reduzierung sehr eindrucksvoll nachweisen, das sich bei einem sinnvollen Abfallmanagement auch CO² einsparen lässt.
Herr Pohl, können Sie uns ein praktisches Beispiel eines Referenzprojektes nennen?
Der Deutsche Paketdienst (DPD) ist ein anschauliches Beispiel. Ziel des Projektes war, die Abfallströme an ca. 60 Standorten in Deutschland zu optimieren. Das haben wir sehr erfolgreich umgesetzt und Einsparpotenziale von ca. 45 Prozent aufgezeigt. Während der Optimierungsphase wurden die Mitarbeiter zudem z.B. im Umgang mit Gefahrstoffen geschult. Die Kosteneinsparung und die CO² Reduzierung führten zu einer Auszeichnung mit dem internen Qualitätsaward. Ein schönes Ergebnis auch für unsere Mitarbeiter.
Verantwortung und Nachhaltigkeit scheinen wichtige Themen für Sie zu sein. Wie füllen Sie diese Begriffe mit Leben?
Ich starte zunächst mit der Verantwortung. Hier gibt es ein aktuelles Beispiel aus der Praxis. Unsere Mitarbeiter werden in diesem Jahr in einer sozialen Osnabrücker Einrichtung einen neuen Außenspielplatz mit einem Sonnensegel errichten. Die dazugehörigen Materialkosten werden durch uns gesponsert. Wir beweisen somit auch lokal, dass wir Verantwortung übernehmen.
Nachhaltigkeit bedeutet für uns vor allem, ökonomisch, ökologisch und sozial zu handeln. Deshalb setzen wir auf langfristige Partnerschaften mit unseren Kunden, unseren Lieferanten und unseren Dienstleistern. Aus Anlass der aktuellen Diskussion ist uns wichtig, dass wir dafür garantieren können, dass der Abfall in Deutschland verwertet wird. Illegale Abfallexporte bekämpfen wir gemeinsam mit unseren Partnern. Im täglichen Business bedeutet Nachhaltigkeit auch, dass wir sowohl ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 als auch ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 vorweisen können.
Diese zertifizierten Prozesse garantieren nicht nur eine hohe Qualität, sondern sichern unsere Zukunft. Unsere Kunden vertrauen diesen hohen Qualitätsstandards – und darauf sind wir stolz.