Forschungsministerin Svenja Schulze gab am 22.03.12 den Startschuss
Rund 180 Gäste aus Unternehmen, Hochschulen und Organisationen kamen Ende März in der Bielefelder Hechelei zusammen, um bei der Auftaktveranstaltung mit Ministerin Svenja Schulze für das neue Regionale Innovationsnetzwerk „Intelligente Gebäudetechnologien Ostwestfalen-Lippe“ dabei zu sein. Hintergrund für den Blick auf die Intelligenten Gebäudetechnologien:
40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland werden durch den Betrieb von Gebäuden – Heizen, Kühlen, Be- und Entlüftung und Licht – verursacht. „Im Bereich der Wohngebäude genauso wie für Betriebs- und Verwaltungsgebäude werden Millionen Euro Energiekosten jährlich verschwendet, die unnötig wären, wenn wir unsere Gebäude auf den Stand der Technik bringen würden“, so Klaus Meyer, Geschäftsführer von Energie Impuls OWL und Koordinator des neuen Regionalen Innovationsnetzwerks. Die Modernisierung bestehender und die Optimierung zukünftiger Bauten sei daher eine wesentliche Herausforderung für die zukunftsfähige Gesellschaft. Doch die Fortschritte blieben aktuell noch weit hinter den Möglichkeiten zurück, so Meyer.
Hier setzt das neue Netzwerk an: „Intelligente Gebäudetechnologien Ostwestfalen-Lippe“ soll die Entwicklung von Systemlösungen für energieeffiziente und intelligente Gebäude der Zukunft bearbeiten. Im Fokus steht dabei der Anwendernutzen. Durch das Zusammenspiel der regionalen Kompetenzen und Akteure sollen nutzerübergreifende, integrierte Angebote im Bereich der Gebäudetechnologien (zum Beispiel Energie, Komfort, Sicherheit und Wartung) entwickelt und die Verbraucher in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. So entstehen maßgeschneiderte Lösungskonzepte für die Region.
Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht das Regionale Innovationsnetzwerk durch seine Initiative „Fortschritt NRW“: „Wir wollen die Energiewende voranbringen. Dazu brauchen wir Unternehmen, Wissenschaft und Verbraucher vor Ort. Wo alle zusammen arbeiten, können neue Märkte entstehen“, erläuterte Ministerin Svenja Schulze das Ziel des Netzwerks.
Die Ministerin lobte ausdrücklich den Ansatz des Netzwerks, sich an den Bedürfnissen der Verbraucher zu orientieren: „OWL geht sehr praktisch an die energetischen Herausforderungen der Zukunft heran: Wie müssen energieeffiziente Gebäude für die Region aussehen? Wie bekommen wir einen regionalen Markt organisiert, der funktioniert? Das ist der richtige Ansatz. Die Energiewende braucht handfeste Konzepte. Die liefert künftig das Netzwerk“, so Ministerin Schulze.
Dass das Regionale Innovationsnetzwerk in Ostwestfalen-Lippe vom Start an auf einem guten Weg ist, zeigte das Podium mit Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Hochschulen und Anwendung: mit Ihrer Unterschrift verpflichteten sich Udo Sieverding (Verbraucherzentrale NRW), Christian Kracht (Stadtwerke Bielefeld), Henning Schröer (EasyMeter), Professor Jürgen Maas (Hochschule OWL), Professor Joachim Bahndorf (Fachhochschule Bielefeld, Campus Minden), Dr. Stefan Sauer (s-Lab, Universität Paderborn), Kurt Gramlich (VHS Halle/Westf., Initiative Energiewende Gütersloh), Christoph Wendker (Miele) und Herbert Weber (OWL GmbH) als erste Unterzeichner in der Region, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu verstärken.
Besonderen Schub erhält das Intelligente Gebäude-Netzwerk durch die Einbettung des Themas in das – ebenfalls neu gestartete – Spitzencluster des Bundesforschungsministeriums mit dem Thema „Intelligente Systeme aus OWL“, das die intelligente Gebäudetechnologie in einen hochkarätigen regionalen und überregionalen Zusammenhang stellt. Bereits existierende Gebäude wie das SmartHome-Musterhaus in Paderborn und in konkreter Planung befindliche Projekte wie z.B. der Neubau der Handwerkskammer mit dem geplanten bundesweiten „Kompetenzwerk Technisches Facility Management“ bilden die Kulisse für die Entwicklung der intelligenten Gebäudetechnologien aus Ostwestfalen-Lippe.