Wiesbaden (dapd). Die Arbeitskosten in Deutschland sind deutlich höher als in anderen europäischen Ländern. Für eine geleistete Stunde bezahlten die Arbeitgeber aus der deutschen Privatwirtschaft im vergangenen Jahr durchschnittlich 30,10 Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Damit lagen die Kosten hierzulande rund ein Drittel über dem Durchschnittsniveau innerhalb der Europäischen Union. In den 27 Mitgliedsstaaten lag der Betrag für eine Arbeitsstunde bei 22,80 Euro.
Im EU-Vergleich landete Deutschland damit auf Rang sieben. Am meisten mussten die belgischen Arbeitgeber aufbringen. Sie zahlten für eine geleistete Stunde 39,30 Euro. Dagegen lagen die Kosten in den beiden jüngsten Mitgliedsstaaten Rumänien (4,50 Euro) und Bulgarien (3,50 Euro) deutlich unter dem Durchschnitt.
Besonders hoch waren die Arbeitskosten im verarbeitenden Gewerbe. In der deutschen Industrie bezahlten die Arbeitgeber pro Stunde 34,30 Euro. Sie lagen damit knapp 50 Prozent über dem europäischen Durchschnittswert. EU-weit kostete eine Arbeitsstunde in dem Zweig 23,30 Euro.
Die Lohnnebenkosten fielen hierzulande dagegen vergleichsweise niedrig aus. Auf 100 Euro Bruttoverdienst zahlten Deutschlands Arbeitgeber 28 Euro zusätzlich für Sozialbeiträge. Das ist weniger als in den Krisenstaaten Spanien (37 Euro) und Griechenland (29 Euro). Der Durchschnittswert in der EU lag bei 32 Euro. Die höchsten Lohnnebenkosten wurden in Schweden mit 52 Euro gezahlt.